Der offizielle Overnighter-Faden

  • wuppitom ,

    Ihr scheint da gut versteckt zu hängen.

    Ich war Sonntag anlässlich eines hohen Geburtstages mit meinen Geschwistern am Ecktowner Stand und hab ganz aufgeregt erzählt:


    "Hey, da hinten beim Grünen Jäger hängt grad der Wuppitom aus'm Hängemattenforum!"


    Alle ham lange Hälse gemacht, aber gesehen ham wir leider nix.


    Ich beantrage entsprechende Beflaggung an der Steilküste:

    Molly vor gekreuzter Hängematte und Eisenpfanne auf grünem Grund.

    8o

  • Hallöchen,


    irgendwie bin ich hier noch einen Story von meinem letzten gelungenen Overnighter schuldig (ich zitiere mich aber mal selbst aus einem Blog, aber in bearbeiteter Form. Ich hoffe es ist recht so). Titel:


    Grundsätzlich sollte einfach mal was passieren


    Da ich aber dann zumindest an jenem Montag eine kleine Radrunde drehte und dabei dann dieses Waldstück entdeckte und genauer erkundete, konnte es dann gut mal herhalten.


    Was mich auch ein wenig nach draußen zog war…


    …jeden Abend hockt man irgendwie zu Hause am Küchenstammplatz und der Tag verschwindet im Nichts. Nicht das ich den Küchenstammplatz nicht mag, aber könnte es nicht mal netter sein?

    Und dann hat man endlich Wochenende, aber irgendwie landet man dann doch wieder da, wo man sonst auch landet. Einziger Unterschied, man geht später zu Bett.


    Es ist jetzt nicht gerade so das ich riesige Erwartungen an ein Wochenende habe, oder auch an einzelnen Abende davon, aber wenn man doch die Möglichkeiten hat, sie aber nicht nutzt, dann ist das doch irgendwie schade.


    Nun gut…


    Wetter hin oder her, es passte ja und so konnte ich für diese Nacht sowas wie eine kleine Auszeit mit besonderem Pfiff wahrnehmen.


    Dabei ist der Begriff Pfiff nicht mal gut getroffen. Die Wahrnehmung ist ja in etwa so getrimmt, daß wenn man im Wald ist und sich eine Pause wo, zum Beispiele auf einer Sitzbank gönnt, irgendwann der Reiz der Ruhe vorbei ist.

    Die meisten Menschen brechen dann wieder auf und kehren heim. Einen Schritt weiter zu gehen, daran denke viele nicht. Entschuldigt, ich schweife ab.

    Jedenfalls hab ich dann mal meine Brockens zusammen gesucht und gepackt. Auch wenn ich eigentlich alles recht gut vorbereitet habe, es läuft da immer sowas wie ein Film mit.


    „Hast du das und das, ist das auch komplett und in der Reihenfolge so sinnig gepackt?“ Man möchte ja nicht am späten Nachmittag wo im Wald stehen, ein gutes Wetter-Zeitfenster gehabt haben um dann festzustellen, daß was fehlt.

    Das kann dann was ganz simples sein. Der Schokoriegel vor’m Schlafengehen, das alkoholfreie Radler als Absacker oder die Zahnbürste.

    Und was ist mit einem Frühstück? Hat man auch eine Kleinigkeit die man(n) zum alltäglichen Koffeingetränk zu sich nimmt? Oder eine Powerbank damit das Medium den nötigen Strom bekommt? Kann ja auch mal notwendig sein.

    Und dann war ich wieder an dem Punkt, daß alles ans Rad mußte-sollte.

    Da ich ja inzwischen zumindest das ganze Schlafzimmer, also Schlafsack, Poncholiner und die Hängematte in den Packsack bekomme und jenen dann sogar in die Halterung des Frontloader war das schon mal gut.


    Was jetzt aber nicht passte war mein Tarp. || :S Das passte einfach nicht mit in die Lenkerhalterung. Das war jetzt in so fern nicht wild, weil das Tarp beim Transport ruhig nass werden kann. Hängt man es auf, tropft es ja ab. Außerdem hat man ja keinen direkten Kontakt.

    Es soll ja nur ein Dach sein. Also platzierte ich es kurzerhand auf der hinteren Tasche.

    Da kam dann aber die nächste Aufgabenstellung. Die Boardküche mußte ja noch in die Arschrakete. Irgendwie wollte das nicht so, wie ich mir das dachte.


    Auf der Jobanfahrt hatte ich dann aber dazu zumindest eine Idee. Es gibt so Teile die sich Anycage/ Versacage nennen. Die macht man anstelle eines Flaschenhalter dran und kann dann dort andere Dinge befestigen.

    Da ich ja hinter dem Sattel gleich zwei Trinkflaschenhalter habe, könnte ich einen davon für so ein Teil entbehren. Und so kommt man nicht nur gedanklich weiter.

    On top hatte ich ja auch noch den kleinen Beutel mit der Wechselwäsche für den Job.


    Den hätte ich auch weglassen können, hab ja immer einen zweiten im Austausch am Job (was im Winter übrigens sehr gut ist, denn den Beutel den man mit nimmt ist kalt, der andere am Job aber hat warme Klamotten).

    Und die Jacke zum imprägnieren kam auch noch mit. So war das Bike mal wieder mehr als gut beladen. Aber es fuhr sich eigentlich ganz gut. Vor allem spurtreu.

    Klar, mit der gut gefüllten Lenkerrolle ist ein zu nervöses Lenken kaum möglich.


    Der Akt


    Die Hinfahrt trocken war und der Aufbau zeitlich sowas von passte. Das Einzige was ich vergessen hatte, war ein Stück Plane um sich auf den Waldboden zu setzen. Kurzum, mein Lager war schnell aufgebaut.






    Kann dann praktisch sein, wenn man sich was zum Verzehr zubereitet. Jetzt ging das aber auch so, sitzt man halt in der tiefen Hocke (die ich dank regelmäßigem Training gut hinbekomme).

    Für die kleine Mahlzeit am Abend hatte ich dieses Mal die Gemüseravioli ausgewählt. Also die Tüte aufgerissen und ab in den Topf.




    Die Zubereitung auf dem Vargo mit dem Spiritusbrenner ging so rasant von statten, daß ich noch einen Schuss Wasser zugeben mußte, damit das nicht im Topf anbrennt. Geschmacklich war das übrigens auch sehr angenehm.

    Nach dem Abendessen wurde die Boardküche wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand gebracht und sich ein Schokoriegel gegönnt.

    So liegend in der Hängematte hatte das was. Die Regentropfen fielen auf das Tarp, ringsrum war außer dem Regen nur ein paar Vöglein zu hören. Irgendwann griff ich mir noch einen zweiten Riegel und dazu dann den alkoholfreien Radler.

    Nachdem jener gemütlich in der Cocoon liegend geleert war kam das Zähneputzen dran. Um mich herum dämmerte es schon gut und die Regenwolken gaben das ihrige zum schwindenden Licht.


    Die kleine Stirnlampe in der Hängematte hängend war nötig um dem Klappmechanismus der Reisezahnbürste Herr zu werden. War aber auch kein Wunder, hatte ich sie bis dahin nur einmal benutzt.


    Dann wurd‘ s frisch, der Kreislauf verabschiedete sich langsam davon schleichend in den Ruhemodus. Noch schnell die Radhose ausgezogen und in den Schlafsack geschlüpft. Es dauerte auch wohl kaum länger als bis kurz nach neun wo ich dann das Medium Handy an die Powerbank brachte und weg legte.

    Wann ich die Augen geschlossen habe, kann ich gar nicht mehr sagen? Lange war das aber mit Sicherheit nicht.


    Im Verlauf der Nacht wurde dann hängemattentypisch das Radler wo in die Landschaft gebracht, mehr passierte aber auch nicht.


    Wild war keines zu sehen. Eigentlich rechnete ich damit, denn im Umkreis waren doch hier und da Wühlspuren zu sehen gewesen. Aber nun gut…

    Die Nacht endete wie wohl die meisten Nächte in der Natur. Geschlafen wie ein Bär schlug ich erstmalig mit dem einstimmenden Vogelgesang das eine oder andere Auge auf.


    Nach dem der morgendlichen Wasserhaushalt reguliert war schlüpfte ich noch für eine grobe dreiviertel Stunde in den Schlafsack. Immer wieder den einen oder anderen Ausblick in den Regen-Nebel-Wald werfend.




    Dann war die Nacht aber definitiv vorbei. Ich war so hellwach das ich mir nicht mal einen Mokka machte.

    Hab dann einfach alles eingepackt, immer wieder geschaut ob nicht wo was liegen oder hängen geblieben ist, dann wieder alles am CAADX verstaut.


    Seltsamerweise war die Arschrakete jetzt leerer als auf der Hinfahrt. Erklärung dafür???


    Juckte mich nicht, hab dann das voll beladene CAADX noch über die unwegsamen und durch den nächtlichen Regen aufgeweichten Wegstrecken geschoben, dann mir die Schuhe in Profil mit einem kleinen Stock grob sauber gemacht und bin zur Burg gerollt.


    Der Tagesstart gab alles…






    … ringsrum sah es aus wie in einem Zauberwald. Passte doch alles.


    Kurz nach der Ankunft war das CAADX auch schon entladen, das Tarp hing zum trocknen in der Fitness-Garage und ich schlüpfte unter die Dusche. Einen Espresso doppio und drei Scheiben französisches Landbrot mit Spiegelei weiter wurde wie üblich die Samstagszeitung geblättert. Alles ist gut.


    Ich hoffe das war jetzt all zu lang. ;)








  • Oh, heimatliche Gefilde! Wo wart ihr genau wandern

    eigentlich sind wir hauptsächlich gedriftet... :)


    vom Bahnhof Markelfingen nach ca. 300 m mit ausgiebiger erster Pause am Strandcafe ;) zum Mindelsee. "Plötzlich" war es da schon Abend. Nähe Dürrenhof gehangen mit Blick auf den Mindelsee. Fantastisch. :)


    Am nächsten Tag zum Hof Höfen. Die haben gerade Maibock von der Jagd auf dem Bodanrück. Der Koch hat gezaubert und alle Bedienungen waren super freundlich. 12 von 10 Sternen! <3 :thumbup: :!:


    Dann weiter Richtung Langenrain, wo wir ein nettes Plätzchen kennen. Unterwegs gemerkt, dass ich meine Wanderstöcke beim Wasserfassen am Dürrenhof gelassen habe ;(


    Alles wieder zurück und nochmal an der gleichen Stelle gehangen. Ohne groß Abendessen, weil wir noch vom Reh satt waren. Aber mit Bierchen.


    Morgens kam dann das Tarp zum Einsatz. Als der Regen nachlies nach Möggingen zum Bus wieder mit Blick über den Mindelsee.


    Sehr erholsam und dank Deutschlandticket mit geringen Extrakosten verbunden.

    il dolce far niente:sleeping:

  • Ich war am Wochenende mit meinem Bruder und einem Freund in der Gegend um den Spitzingsee wandern. Am ersten Tag haben wir den Brecherspitz bestiegen und dann auch in der Nähe unser Lager aufgeschlagen. In der Früh konnten wir den Sonnenaufgang bewundern und mit Blick auf den Schliersee Porridge & Kaffee frühstücken. Zum Abschluss haben wir noch auf einer Alm Kaiserschmarrn gegessen.


  • Um mein neues Deutschlandticket zu nutzen, fuhr ich gestern mit der Nordbahn bis zu einem ehemaligen sowjetischen Militärgebiet. Dort ist inzwischen aus der Steppe ein Wald gewachsen wo Wölfe leben:


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    Nach langer Suche fand ich endlich eine passende Stelle für meine Hängematte:


    fetch?id=3200318&d=1684615169


    In der Abenddämmerung hörte ich noch den in Brandenburg obligatorischen Schuss. Später stellte ich fest, dass sich das Drama keine hundert Meter entfernt abgespielt hatte:


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    Am nächsten Morgen kochte ich mir ein leckeres Essen, ...


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: PXL_20230520_091639875.jpg Ansichten: 0 Größe: 188,2 KB ID: 3200320


    schaute dann in die Karte, ...


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    packte den Rucksack, ...


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    wanderte zum Bahnhof ...


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: PXL_20230520_105941772.jpg Ansichten: 0 Größe: 62,4 KB ID: 3200323


    und fuhr zurück nach Berlin.


    Fazit zu meiner dritten Hängemattenübernachtung: Lange nach einer passenden Stelle mit passenden Bäumen gesucht. Lange mit Einstellungen rumprobiert. Liegekomfort nicht ganz optimiert gekriegt. Underquilt umständlich anzubringen, aber ausreichend funktionierend. Moskitonetz umständlich anzubringen (musste Underquilt noch mal abnehmen), aber gut funktionierend. Wertsachenaufbewahrung in der Hängematte umständlich. Schlaf ausreichend. Frühstück endlich wieder am Boden.

  • Auch in Sachen Komfort beim Aufbauen lässt sich da noch viel machen :)


    Lange Gurte, um mehr Möglichkeiten der Aufhängung in Betracht ziehen zu können.

    Hängematte mit angenähtem Netz und ggf. sogar Underquilt.

    Aufbewahrung durch Ridgeline Organiser und Taschen an der Seite (innen) der HM.

    Einstellung der Matte mit integrierter Ridgeline (immer wieder gleichen Komfort einstellen können).

  • Moskitonetz umständlich anzubringen

    Ich persönlich finde ein Bottom Entry Netz besser als das Netz, welches Du verwendest. Kein Reißverschluss-Gefummel und es läuft über die (bestenfalls fest eingestellte) Ridgeline. Gibt es bei Onewind oder beim großen Fluss. Das würde ich erst einmal ausprobieren.

  • Fazit zu meiner dritten Hängemattenübernachtung: Lange nach einer passenden Stelle mit passenden Bäumen gesucht. Lange mit Einstellungen rumprobiert. Liegekomfort nicht ganz optimiert gekriegt. Underquilt umständlich anzubringen, aber ausreichend funktionierend. Moskitonetz umständlich anzubringen (musste Underquilt noch mal abnehmen), aber gut funktionierend. Wertsachenaufbewahrung in der Hängematte umständlich. Schlaf ausreichend. Frühstück endlich wieder am Boden.

    Wie Rocketman schreibt:


    - Versuch mal eine Ridgeline zu integrieren. Du kannst mit einer Länge von 83% deiner Hängemattemattenlänge mal testen, ob das schon hilft. Wichtig ist nur, dass diese sehr dehnungsarm ist.

    - Wenn du dann eine solche hast, kannst du mit recht einfachen Skills einen so genanten Ridgeline-Organizer nähen. Da kann dann Uhr, Handy, Stirnlampe, usw. rein und du hast es im direkten Zugriff. Der bleibt dann auch dauerhaft an der Ridgeline.

    - Schneller geht es am Anfang auch mit z.B. einer Daisy-Chain-Aufhängung und Karabinern.


    Und ja, da geht noch mehr. Aber bevor du mehr Geld investierst, wären das schon mal einige Optionen.


    Das Moskitonetz kannst du auch dauerhaft dran lassen. Das spart dann einen Arbeitsgang.


    Danke für die Bilder und fürs Mitnehmen!

  • ...

    Fazit zu meiner dritten Hängemattenübernachtung: Lange nach einer passenden Stelle mit passenden Bäumen gesucht. Lange mit Einstellungen rumprobiert. Liegekomfort nicht ganz optimiert gekriegt. Underquilt umständlich anzubringen, aber ausreichend funktionierend. Moskitonetz umständlich anzubringen (musste Underquilt noch mal abnehmen), aber gut funktionierend. Wertsachenaufbewahrung in der Hängematte umständlich. Schlaf ausreichend. Frühstück endlich wieder am Boden.

    Übung, Übung, Übung.
    Was bin ich froh, mein SetUp zum Üben im heimischen Garten auf- und abbauen zu können.
    Trotzdem hat`s kürzlich mit einer Übernachtung am Strand nicht geklappt und ich habe eingepackt.
    Das TobWolf-Mückennetz hab ich auch, kann dranbleiben und passt (bei mir) mit in den Packbeutel der HM.
    Und ja, UQ muss nachträglich eingehängt werden.

    Mir gefällt der mittige senkrechte Reißverschluss.

    Ich lasse es auf der Ridgeline der Hängematte liegen und spanne es nicht extra ab.
    Hier findest Du meine Lifehacks zum Netz, ALF-Berlin .


    Herrlich, Deine Buchstabensuppe! :)

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    Meine everyday-Overnighter finden im ja heimischen Keller statt. Nun kommt die warme Jahreszeit und daraus folgt, was ich den ganzen Winter lang schon befürchtet hatte...

    Morgens ist der Keller feucht und Lüften bringt nix, wenn`s draussen wärmer ist als drinnen.




    Da muss wohl der Raumluftentfeuchter ran, allerdings zieht der 400W.


    Bei einem längeren Rundgang durch den Garten haben meine Frau und ich noch keine zufriedenstellende Lösung für eine dauerhafte Nächtigungsstatt gefunden. Das 12ft-Tarp hat nun mal einen Grundflächenbedarf von ca. 4,7x3,2m und damit komme ich überall mit Nutzflächen oder Verkehrswegen in Kollision.
    Einzige Lösung wäre vielleicht eine Art fester Überdachung parallel zum Zaun, um das Tarp nicht zu brauchen. Aber das erfordert das Auflösen eines intakten Blumenbeetes (wer bringt das meiner Frau bei?) sowie handwerklicher Arbeiten, von denen mich seit nahezu zwei Jahren der !shice! Tennisarm fernhält.

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