Hallo zusammen, gerade habe ich mich hier im Forum vorgestellt und angekündigt, mein Erstlingswerk FLYING LEMUR vorzustellen.
Meine Überlegungen vorab
Selber nähen, Einstiegsvariante, leicht, klein, als Isolation Schlafsack und Isomatte, Brückenhängematte, Trekkingstöcke als Spreizstäbe, vorerst kein Moskitonetz, Namen geben
Material (The Hammock Fairy, Ausnahme Pos. 1 - 7)
Ripstop-Nylon, Hammock-Nylon, 70den, 66g/qm, imprägniert (Extremtextil)
Dyneema® Gurtband, 100% Dyneema®, 12mm (Extremtextil)
Sicherheitsgurtband, Polyester, 95mm (Extremtextil)
Dyneema/Polyester-Kordel, 16fach, 1,5mm (Extremtextil)
Karabinerhaken mit Gurtbefestigung, Aluminium eloxiert, 10mm (Extremtextil)
Herbie-Clip (Schellen-Shop)
Quick-Pipe M16 PVC lichtgrau (elektromax24)
Silikoneinsatz für Spülhülse für Melatherm 10 (Melag)
Spider/Poly Baumgurte einschlaufig 10'
Dutch Beetle Buckles
7/64" AmSteel® Evo Loop Ø 2,5 mm
7/64" AmSteel® Schlaufe
7/64" AmSteel® Half Bone 325 cm
Titan Endstücke für Brückenhängematten
7/64" AmSteel® Dog Bone 200 cm
Mantis Klemmen
basierend auf „How to build DIY bridge hammock“ von BIC aus dem Jahre 2013
Relativ schnell habe ich mich entschieden eine Brückenhängematte zu nähen, Knackpunkt war lange, traue ich den Trekkingstöcken als Spreizstäben über den Weg? Ich habe viel recherchiert, viel gelernt über diverse Winkel, Schenkellängen des Abspanndreiecks, Sicherheitsmultiplikatoren, habe mich mit Pythagoras, Trigonometrie und Newton auseinandergesetzt (konnte meinen 17- und 18-jährigenTöchtern zeigen, dass man tatsächlich Mathe und Physik im Leben brauchen kann), habe ständig inch in cm und oz in g umgerechnet und mich mit Knoten beschäftigt und am Ende eine Entscheidung getroffen.
Meine Trekkingstöcke (faltbare Leki-Alustöcke mit demontierten Griffen und aus Gewichtsgründen ersatzweise angebrachten Duplon-Angelrutengriffen) verstärke ich im Spreizstabmodus durch je ein 50cm langes Stück Quick-Pipe, welches ich durch drei Herbie-Clips reversibel fixiere. Ob, und wenn ja wieviel zusätzliche Bruchsicherheit das bringt, keine Ahnung, aber die testweise provozierte Durchbiegung erscheint geringer und in jedem Fall beruhigt es. Das Griffende des Trekkingstocks sitzt in einer Tasche aus Sicherheitsgurt, das spitze Ende in einem Titanendstück für Brückenhängematten.
Für die erste Variante des Abspanndreiecks habe ich ein Amsteel Half Bone verwendet, welche auf der Griffseite mittels Lerchenkopfknoten, auf der Titanendstückseite variabel mittels Kuhstek befestigt war. Angefangen habe ich, bei einer Stocklänge von 90cm, mit einer Schenkellänge von 135cm, bin nun durch rumprobieren und abwägen aber bei 100cm gelandet und habe den Half Bone durch mit einen 200cm Amsteel Dog Bone ersetzt.
Zum reproduzierbaren Einhängen in den Beetle Buckle habe ich erst eine 20cm Amsteel Schlaufe mittels Lerchenkopfknoten exakt mittig am Dog Bone befestigt, aber wieder verworfen.
Das Nähen der Matte selbst war gut nach der Anleitung machbar, die Kettenlinie haben wir bei auf dem Boden ausgebreiteten Stoff mittels biegsamer Holzleiste im Rahmen einer Familienaktion (zwei fixieren die Enden, einer biegt, einer zeichnet) stressfrei übertragen können.
Ich selbst fühle mich bei 185cm und 82kg wohl und sicher in der Hängematte, ein treuer Wanderkumpel mit 190cm und 10 kg mehr lag auch schon drin und es wirkte nicht so, dass hiermit die absolute Belastungsgrenze erreicht wäre.
Die eigentliche Bewährungsprobe einer Übernachtung steht sowohl Bequemlichkeit, als auch Stabilität, als auch Praktikabilität der Mattenisolierung noch aus, ich bin mir der möglichen Bedenken bewusst und werde meine eigenen Erfahrungen machen (müssen). Ich bin wie immer zuversichtlich und werde sicherlich einen Erfahrungsbericht nachliefern.
Als Schlechtwetteroption habe ich mein Hilleberg Tarp5 vorgesehen und probeweise mittels regulierbarer, außen liegender Ridgeline angebracht. Einen gemütlichen Landregen überstehe ich damit sicherlich, mit Wind wird‘s bestimmt eng. Als Dripline habe ich mittig perforierte Silikonscheiben zweckentfremdet, Test steht aus.
Als zukünftiges Moskitonetz schwebt mir ein Half Bug Net vor.
Was wiegt das alles?
Matte mit Hardware und Schnüre 285 Gramm.
Baumgurte mit Evo Loops und Beetle Buckles 138 Gramm.
PCV-Rohre mit Schellen 108 Gramm.
6 Heringe (MSR Mini Groundhogs), Ridgeline, 2 Karabiner 77 Gramm.
Tarp 316 Gramm.
So, nun Bilder (entschuldigt die mäßige Qualität und die unaufgeräumten Seil-, bzw. Bandenden, die exakte Aufhängung muss ich noch finden) und am Ende noch zwei Fragen.
Findet ihr die Verbindung zu den Beetle Buckles mit einer Schlaufe besser oder würdet ihr den Dog Bone direkt einhängen?
Findet ihr die Verbindung des Dog Bones zum Täschchen für die Griffe mittels Lerchenkopfknoten besser oder würdet Ihr die Mantisklemmen vorziehen?
Ich habe gelesen über Reduzierung der Bruchlast durch diverse Knoten im Seil, über die Verbindung Seil zu Band habe ich nicht Griffiges gefunden, wie seht ihr das?
Danke und liebe Grüße
lepmeh