Waldsterben

  • Vorab eine Anmerkung: Ich habe die folgenden Beiträge aus einem anderen Faden herausgelöst, also nicht wundern, wenn hier öfter von „off topic“ geschrieben wird. Mittagsfrost

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    Vielleicht nicht das richtige topic für diese Bilder, aber irgendwie schon. Letztes Jahr April hinter St Andreasberg richtung Osten.

    Das ganze Ausmaß der Zerstörung kann man in Bildern gar nicht festhalten. Wenn man da drin steht und bis zum Horizont , egal in welche Richtung überwiegend nur kahle Hügel oder braune Bäume sieht. Das ist richtig übel....

    Edited 2 times, last by Mittagsfrost: Erklärung hinzugefügt ().

  • Die Zukunft kann man nicht voraus sehen. Zu früher ist es heute auch schon ein deutlicher Unterschied. Klima, Bevölkerung, etc etc

    Der aufblühende Tourismus im Harz ,mit seinen Auswüchsen ist sicherlich nicht hilfreich. Alles entgegen der Natur um Geld zu verdienen.

    Seit Corona hat sich vieles zum negativen entwickelt. Hab mich letztes Jahr mit einem Förster unterhalten. Vandalismus an Hütten, Müll überall, Vollpfosten mit Elektro Vollcrossern die illegal durch den Wald fahren. Sowas hat in den letzten 2-3 Jahren sehr stark zugenommen.

    Die Rückzugsräume für Tiere werden immer kleiner...

  • Auch, wenn`s mittlerweile etwas OffTopic ist...


    In 10 bis 20 Jahren haben wir sicher keinen voll intakten Wald im Harz.

    "Wald" ist etwas anderes als bestenfalls jugendliche Monokultur.


    Das geheime Leben der Bäume: Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt
    Im Wald geschehen die erstaunlichsten Dinge: Bäume tauschen Botschaften aus. Sie umsorgen nicht nur liebevoll ihren Nachwuchs, sondern pflegen auch alte und…
    www.amazon.de


    Ich besitze sowohl das Buch als auch die mp3-Version. Perfektes Gear für die Hängematte.

  • Ich besitze sowohl das Buch als auch die mp3-Version. Perfektes Gear für die Hängematte.

    Das Buch wurde hier "bei uns" auch schon besprochen. Auch das andere im Faden genannte Buch ist sehr lesenswert:


  • Die gezeigten Bilder tun richtig weh.


    Man kann nur hoffen, daß die Maßnahmen zum Waldumbau wirken und sich der Wald wieder erholt. Verhalten optimistisch bin ich ja. Der Erzgebirgskamm sah in den 70/80-er Jahren aus wie eine Mondlandschaft. Industrieabgase von tschechischer und sächsischer Seite, vor allem wohl Schwefeldioxid, brachten die Bäume zum Sterben. Durch Einbau von Filteranlagen in die Industrieschornsteine aber auch die Deindustrialising der Nachwendezeit sank die Belastung drastisch und es konnten wieder schöne Bäume heranwachsen.


    Dann kam leider die zunehmende Trockenheit und der Borkenkäferbefall. Nicht ganz so schlimm wie im Harz, aber schlimm genug.

    Omnia vincit lectulus pensilis.

  • Das sind leider wohl auch viele "unglückliche" Faktoren die zusammen spielen. Zum Großteil sind hier auf den Hängen nur wenige Zentimeter Erde bevor festes Gestein kommt, das wenige Regenwasser ist sofort weg. Bei starkem Wind/Sturm im Frühjahr, reißen die feinen Wurzeln durch die der Baum Wasser zieht. Dann kommt der trockene Sommer und der Baum hat nicht genug Wasser im Wurzeln nachwachsen zu lassen und Harz zu bilden, dadurch können die Käfer Vollgas geben, weil der Baum durch die Trockenheit seiner natürlichen Verteidigung beraubt ist, sonst würde er die Käfer einharzen.


    Wer gerne mal im Harz schön und ruhig wandern möchte, die Ecke wo ich wohne, langelsheim Richtung Seesen, Osterode ist touristisch nicht ganz so extrem frequentiert und es gibt hier auch sehr viel sehr schönen Misch bzw Laubwald und viele schöne kleine Dinge an denen man sich erfreuen kann, wenn man ein Auge dafür hat. Auch Lautenthal ist sehr schön und hat dazwischen einige sehr schöne alte knorrige Laubbäume an den Hängen. Bei Interesse kann ich per privater Nachricht gerne ein paar ausführliche Tipps geben wo sich toll hängen lässt.

  • Heute war ich kurz an einem meiner alten Hängeplätze, bei dem ich bewusst die toten Bäume in Kauf genommen hatte "Wird schon passen"...


    In den letzten paar Monaten sind unmittelbar neben meinen zwei Bäumen, zwei andere einfach abgebrochen. Ich hätte mir vorstellen können das da mal ein Ästchen runterkommt, viele waren allerdings eh nicht mehr dran.

    Aber das hat mich dann doch erschrocken:



  • Ja, ist hart mitanzusehen.


    War letztes Jahr schon mit dabei, Teile des Westerwaldes wieder aufzuforsten. Hier gab es auch große Fichtenbestände, von denen nichts mehr übrig ist und die blanke Erde mit den Resten, die der Harvester übriggelassen hat, als er die befallenen Bäume plattgemacht hat, übersäht brachliegt.


    Fünf Tage lang 7x7 Meter Felder freiräumen, vermessen, 7x7+1 Löcher in den Boden hauen, 50 Elsbeeren, Walnüsse, Ahörner, etc. hineinsetzen, festdrücken, Stäbe einschlagen, Verbissschutz drüber, Kabelbinder festziehen, Enden einfädeln. In diesen fünf Tagen insgesamt 1.800 Mal. Nette Menschen kennengelernt, etwas Sinnvolles geleistet. Das Ergebnis davon werde ich selbst vermutlich nicht mehr erleben. (Klar wird das bewirtschaftet werden, aber so, dass weiterhin einen Wald an dieser Stelle stehen wird) Dieses Jahr wieder :thumbup:

  • Hier ein kurzer Artikel über zunehmende Gefahren im Wald.

    Obwohl ich mich seit Kindheit, und ich bin jetzt Ü40, im Wald bewege war mir zum Beispiel die Gefahr von Witwenmachern bis zur Entdeckung diesen Forums garnicht bewusst.

    Ja, der Wald hat's zurzeit nicht leicht. Aber diese Aussage: "In Deutschland – weltweit eine Ausnahme – gibt es ein freies Betretensrecht für den Wald."


    Sieht es nicht eher so aus?

    • Freies Betretensrecht in Deutschland vom Bundesland und der Tageszeit abhängig
    • Freies Betretensrecht aber z.B. in Skandinavien und in der Schweiz gegeben

    Mir kommt das für Deutschland ein wenig wie Wunschdenken vor. Aber klar, dort, wo man die Wege verlassen darf, muss man sich der Gefahren bewusst sein. Auch in Deutschland.

  • Ja, der Wald hat's zurzeit nicht leicht. Aber diese Aussage: "In Deutschland – weltweit eine Ausnahme – gibt es ein freies Betretensrecht für den Wald."


    Sieht es nicht eher so aus?

    • Freies Betretensrecht in Deutschland vom Bundesland und der Tageszeit abhängig
    • Freies Betretensrecht aber z.B. in Skandinavien und in der Schweiz gegeben

    Mir kommt das für Deutschland ein wenig wie Wunschdenken vor. Aber klar, dort, wo man die Wege verlassen darf, muss man sich der Gefahren bewusst sein. Auch in Deutschland.

    ...oder typisch deutsch, kompliziert bis dorthinaus.


    Hi,


    das Thema Wunschdenken hab ich schon längst abgehakt.Jeder für sich kann doch nur einen kleinen Teil zum Besseren beitragen. Natürlich gibt es Gruppen in denen man auch größerer Aktionen starten kann. Das ist auch gut so. Ich ziehe das für mich im ganz kleinen Rahmen durch, ist ein Haufen Arbeit, aber bockt auch irgendwie.


    Auf der anderen Seite darf man aber eigentlich gar keinen Nachrichten hören. Hier stirbt der Wald, was ein elegische Folge ist. Aber in Südamerika werden ganze Landstriche abgeholzt. Da fragt man sich schon, wie will man da ich gegen arbeiten?






    Und zum Betretungsrecht, ich bin da ja eigentlich auch eher der offene Typ. Weiß aber auch, daß man es den meisten Idioten sowie so nicht erklären kann, wie man sich artgerecht verhält.

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