Hallo zusammen,
letztes Jahr rund um Ostern ging es bei mir mit den Hängematten los und ich habe die ersten Nächte rund um den Gefrierpunkt in der Hängematte eines Freundes + seinem seeeehr warmen Schlafsack am schönen Bärenbrunnerhof in der Pfalz genächtigt. Seitdem sind ein paar Nächte draußen gefolgt, die ich mal auf dem Boden, mal hängend verbracht habe. Zwischenzeitlich habe ich mir selbst eine Hängematte besorgt und war - wie wohl alle Neulinge hier - zunächst ziemlich überfordert, was nun das Richtige sein könnte. Lang sollte sie sein, aber auch nicht gleich ein High-End-Produkt mit entsprechendem Preis. Wer weiß, wie lange die Lust am Abhängen anhält...
Geworden ist es eine günstige, bestellt bei Amazon, von Unigear. Ich dachte mir, mit 3,20m mach ich nix falsch. Allerdings frage ich mich, ob sie nicht weniger breit sein könnte. Bei mir hängt der Stoff an den Seiten irgendwie immer im Weg herum. 2m ist die Breite und ich hab schon überlegt die zwei Stoffbahnen abzutrennen, die wie bei den TTTM an den Seiten dran sind. Dann käme ich auf 1,50m. Die schweren Karabiner und die Gurte hab ich mittlerweile ersetzt und mir bei TreeGirl im Shop Baumgurte, Whoopie-Slings und zwei leichte Karabiner zur Aufhängung besorgt und bin mit letzteren beiden Teilen super zufrieden. Die Baumgurte sind mir manchmal etwas zu kurz und ich war nicht so schlau, ich hätte mal die doppelschlaufigen nehmen sollen...
Was die Bequemlichkeit anbelangt nehme ich mir seit ungefähr einem Jahr vor, mir endlich mal ein Underquilt zu kaufen und eine Ridgeline zu besorgen. Mir qualmt jedes Mal der Kopf, wenn ich anfange darüber zu lesen und irgendwie kam ich noch nicht wirklich über das Lesen im Forum raus. Daher hab ich mich in den etwa fünf Nächten im vergangenen Winter und Frühjahr, wo die Temperaturen um die 0°C lagen dann doch auf den Boden verlagert und auf der Isomatte geschlafen.
Gestern habe ich mal fröhlich wieder gelesen und versucht die verstellbare Ridgeline von Ushi nachzubauen, mit dem Distelknoten. In einigen Forumsbeiträgen hatte ich eine Verlinkung angeklickt zu einer Anleitung für eine geknotete verstellbare Ridgeline, der Link führte allerdings ins Leere und war nicht mehr gültig (weiß jemand was ich meine?)
Ich hab allerdings nur Paracord (?!) aus dem Decathlon zu Hause, sodass ich jetzt nur einen Prototyp habe und die Tage mal raus will, um diesen zu testen.
Was das Underquilt anbelangt möchte ich unbedingt mal verschiedene Varianten Probe liegen und hoffe seeeeehr, dass sich irgendwann die Gelegenheit ergibt mal bei all den erfahrenen Hänger:innen da draußen. Vorerst tut es für mich auch mein Provisorium Isomatte + Fell. Beides hab ich eh meistens dabei, weil ich fürs Kochen draußen ohnehin gerne auf dem Boden oder einer Bank gemütlich mit warmem Hinterteil sitze. Und insgesamt komme ich ohnehin vielleicht nur auf rund 10 Nächte draußen in der Hängematte, sodass die Dringlichkeit bisher noch nicht so sehr bestand, mir etwas besseres zu kaufen.
Dringlicher erschien mir ein Regenschutz und nach etwas Recherche bei euch hab ich mir das Paria gekauft: Günstig, leichtes Hex Tarp Das durfte ich dann vorgestern tatsächlich zum ersten Mal einweihen und es hätte nicht abenteuerlicher ablaufen können. Wettercheck um 23Uhr sagte: "kein Regen". Ziemlich genau eine Stunde später bin ich vom Wind aufgewacht (kennt ihr diesen typischen Wind, bevor das Gewitter kommt?) und dachte nur "oh nein, das fühlt sich jetzt schwer nach Gewitter an". Und drei Minuten später fielen die ersten Tropfen. Ich spring also raus aus der Hängematte und wühle das Tarp aus meinen Packtaschen (noch nie vorher benutzt ) und werfe es über Hängematte und Schlafsack in der Hoffnung, dass ich es schnell genug aufgehängt bekomme. Regenjacke an und los ging's mit der Aufhängung. Ich hab ziemlich improvisiert und morgens festgestellt, dass ich es verkehrt aufgehängt hatte, die Naht ging diagonal über mich zu den beiden Heringen im Boden. Auch die Knotenkonstruktionen, mit denen ich die Abspannschnüre festgemacht habe, war abenteuerlich, ich hab in all der Aufregung eigentlich nur mit "Häkelschlaufen" gearbeitet und einfach mit Stöckchen die Schlaufen fixiert. Zu allem Überfluss blinzelten mich auch noch im Schein meiner Stirnlampe zwei glitzernde Augenpaare aus dem Gebüsch an und ich hab fast nen Herzinfarkt bekommen (letztendlich stellte es sich als harmlose Katze heraus...). Ich war heilfroh, als ich wieder in meiner Hängematte lag und das Gewitter in einigen Kilometern Entfernung an mir vorbeizog. Morgens gab es dann nochmal einen kleinen Schauer und alles blieb zum Glück trocken. Hier noch ein Bild von der Szenerie am nächsten Morgen:
Und damit euch allen einen schönen Sonntag und viele Grüße aus der Pfalz. Ich freue mich auf Austausch und vielleicht ergibt sich ja ein Treffen mit Menschen aus dem Umfeld zum Fachsimpeln.
Peterchen