Hallo zusammen,
ich hab mir mal aus China ein Paar Edelstahl-Loop-Alien-Plagiate kommen lassen, um eine Aufhängungsidee auszuprobieren. Ich wollte unbedingt mal eine einfache Single-Line-Suspension (SLS) ausprobieren, und die Dinger waren die gesuchten letzten Bausteine, um es umzusetzen.
Das Ganze schaut momentan folgendermaßen aus:
An den Bäumen ganz konventionell zwei Hugger mit Toggles.
[ATTACH=CONFIG]n11600[/ATTACH]
Die SLS-Leine geht von einem Toggle zum anderen und ist als UCR umgesetzt: Schlaufe an der SLS-Leine auf der einen Seite, 30 cm-Bury mit Schlaufe an der anderen (leider ein bisschen schlecht zu erkennen).
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Schlaufe der Leine über den einen Toggle, die des Burys über den anderen, und die Länge der Leine wie gewünscht einstellen.
Die Loop-Aliens sind an der Hängematte. Das Anbringen ist sehr einfach: Bucht in die SLS-Leine machen, durch das große Loch im Loop-Alien fädeln und über das kleine Dings (wie auch immer man das nennt) werfen:
[ATTACH=CONFIG]n11603[/ATTACH]
Wenn man will den Loop-Alien noch einmal rumdrehen, dann kann er kaum mehr verrutschen. Das ist aber eigentlich nicht wirklich nötig, wenn die alle Teile der SLS unter Zug sind, verrutscht da eh nix.
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Ich hab das System jetzt in mehreren Nachmittagsschläfchen und einen One-Nighter ausprobiert und sehe es bisher so:
Pros:
- Einfach: nur eine Dyneema-Leine, ein Bury und die zwei Hardwareteile (und natürlich Hugger und Toggles). Dass man nur eine Leine mit nur einem Bury hat mach insbesondere das Aufwickeln sehr unkompliziert.
- Einigermaßen leicht: 40 g für 10 Meter 2,5 mm Dyneema inkl. Bury, 20 g für 2 Loop Aliens, 130 g für die Hugger mit Toggles, alles zusammen also 190 g. Das Gewicht entspricht etwa dem eine Whoopie-Sling-Suspension, vielleicht 10-20 g mehr.
- Variabel: Die Länge der Ridgeline sowie die Position der HM sind sehr leicht anpassbar. Das ist in meinen Augen der größte Vorteil.
- Anfängerfreundlich: Ich hab früher oft mal die Länge der Whoopie-Slings falsch voreingestellt, wodurch mir entweder die HM auf den (schlimmstenfalls feuchten) Boden gesackt ist, oder ich die zweite Schlaufe nicht erreichen konnte. Das ist bei diesem System (wie bei jeder SLS) praktisch ausgeschlossen, weil man sich die Aufhängung wunderbar einrichten kann, bevor man die HM überhaupt in die Hand nimmt.
Cons:
- Ein mulmiges Gefühl: Die Stabilität des Systems ist (noch) unbekannt. Die chinesischen Edelstahlversionen der Aliens sind unproplematisch, denke ich. Die können die auftretenden Kräfte locker ab. Aber ich sehe, dass die Dyneema-Leine von den Loop-Aliens erwartungsgemäß etwas gequetscht wird. Die betroffenen Stellen fasern beim Stauchen der Leine aber problemlos wieder auf, es scheint sich also nicht um Schäden an den Fasern selbst zu handeln. Mittlerweile führe ich die SLS-Leine um den großen Nippel der Loop-Aliens, um die Radien an diesem am stärksten belasteten Teil der Aufhängung noch etwas größer zu machen. Ist aber eher eine kosmetische Maßnahme. Auf der Seite der Erfinder gibt auch größer Versionen des urspünglichen Desings, auch in Titan. Die wären deutlich seilschonender, sind aber leider seit Monaten Out-of-Stock.
Hat jemand von Euch schonmal mit den Dingern rumprobiert? Auf hammockforums.net gibt ein paar Threads dazu, aber noch nicht sehr viel. Ich wäre dankbar für Eure Einschätzung zum System.
Viele Grüße,
Roland